Abstract
Die alteingesessene Zürcherische Botanische Gesellschaft mit Gründungsjahr 1890 wendet sich ihrem zentralen Anliegen zu und wagt sich an eine Neuauflage (Überarbeitung) der Flora des Kantons Zürich. Über 170 Jahre ist es her, seit Albert Kölliker 1839 die bisher einzige Flora des Kantons publizierte. Seither hat sich die Landschaft stark verändert, so dass sich eine Bestandesaufnahme der Flora aufdrängt. Die Vorarbeiten für das ehrgeizige Projekt sind bereits weit vorangeschritten. In systematischer Weise soll die Flora stichprobenartig auf einem Neuntel der Kantonsfläche, genauer auf 208 Kartierquadraten von je 1 km2 Grösse, vollständig erfasst werden. Ergänzt wird das Inventar durch eine Wiederkartierung der Welten/Sutter-Kartierflächen, wodurch ein Vergleich der Flora mit dem Zustand vor rund 40 Jahren möglich ist. Recherchen in den vereinigten Herbarien der Universität und ETH Zürich sowie im Herbarium Georg Kummer im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen sollen die Kartierungen ergänzen. Während einer Pilotkartierung im Juni 2011 wurden erste praktische Erfahrungen gesammelt. Die Ergebnisse zeigen, dass idealerweise mehr als ein Kartierteam pro Kilometerquadrat im Einsatz stehen sollte und dass die Anzahl der kartierten Arten in einem Quadrat wesentlich von der Aufenthaltsdauer und von der zurückgelegten Wegstrecke abhängt. Die Flora
soll in erster Linie im Internet publiziert werden und neue Resultate regelmässig verfügbar machen. Die vorgeschlagene Flora-Kartierung ist ein realistisches Projekt, weil viele Leute im Kanton Zürich bereit sind, während mehrerer Jahre einen Teil ihrer Freizeit in den Dienst dieser Kartierung zu stellen.