Abstract
Unter dem Titel „Alte Sprache – neues Lied“ sind neunzehn Aufsätze aus dem Zeitraum von etwas mehr als drei Jahrzehnten vereinigt, in denen sich der Autor mit Themen befasst, die der christlichen Dichtung des lateinischen Mittelalters angehören. Die meisten Arbeiten erscheinen darin – unter Beigabe von Ergänzungen und Berichtigungen – im Wiederabdruck, zwei Beiträge werden hier erstmals veröffentlicht. Der Titel der Sammlung geht zurück auf eine Besinnung über Formen christlicher Rede im lateinischen Mittelalter, die den Band eröffnet. Unter der Überschrift „Neue Texte“ stehen eine Studie über Psalmenparaphrasen, Editionen von Hymnen auf verschiedene Heilige sowie diejenige einer spätmittelalterlichen Sequenz auf Maria, aber auch die Neuedition der Hoheliedgedichte Brunos von Segni. Ein weiter Bogen wird geschlagen mit der Rubrik „Modelle, Nachgestaltungen, Anwendungen“: Da geht es um frühmittelalterliche Formen im Grenzbereich von Dichtung und Prosa, um Dichtungstraditionen im sapphischen Versmaß, um die Poesie, die durch das Hohelied angeregt ist, sodann um metrische Inschriften auf Kunstgegenständen, um mnemotechnische Bibeldichtung und um anderes mehr. Der Gesichtspunkt „Nachdenken über sakrale Dichtung“ vereinigt Untersuchungen zur Hymnenkommentierung und zu einem spätmittelalterlichen Traktat über das Salve regina. Unter dem Titel „Der Bruder, der verloren ging“ sind drei Studien zusammengefasst, die das Bild des Judas Ischariot in der älteren christlichen Literatur betreffen. Der Inhalt des Bandes wird durch ein detailliertes Register erschlossen