Abstract
Die Ausgaben für zahnmedizinische Behandlungen betragen in der Schweiz rund CHF 400.00
pro Kopf und Jahr. Kostenträger ist zu 94% der Patient. Eine Versicherung deckt gemäss
Definition die Kosten eines durch zufällige Ereignisse hervorgerufenen Bedarfs. Karies und
Zahnverlust infolge von Parodontitis sind jedoch nahezu vollständig vermeidbar, also nicht
„zufällige Ereignisse“. Während ein Einbezug zahnärztlicher Leistungen in die gesetzliche
Krankenversicherung primär die Versorgungsrate erhöht, fördert das Schweizer System, in
dem der Patient Honorarschuldner ist, die Selbstverantwortung für die orale Gesundheit. Auch
ohne falsche Anreize durch einen Versicherungsleistungskatalog nimmt die qualitative und
quantitative Übertherapie in der Schweiz zu. Gründe dafür sind die Zahnarztdichte, die
kosmetische Zahnmedizin sowie die Technologieorientierung und der sinkende Stellenwert
der Prävention in Universität und Berufsstand.