Abstract
Als Ressourcen erfolgreicher lebenslanger Entwicklung gelten eine Vielzahl interner und externer Personen- und Umweltmerkmale. Ressourcen werden im Gegensatz zu Risikofaktoren als Hilfsmittel positiver Entwicklung betrachtet, deren alterskorrelierte Verringerung Kompensation und Bewältigung zum Erhalt der Lebensqualität erfordert. Ressourcen stellen einen wichtigen Ansatzpunkt für gerontologische Interventionen dar, die auf den Erhalt, den Wiederaufbau einzelner Ressourcen sowie auf eine optimal an die Umweltanforderungen angepasste Ressourcenallokation fokussieren können. Interindividuelle Unterschiede in Altersverläufen in zentralen Bereichen wie Gesundheit, Kognition und Wohlbefinden reflektieren Differenzen in der Passung zwischen Ressourcen und Umweltanforderungen. Das Mehrsäulenmodell der individuellen Lebensqualität im Alter wird beispielhaft für ressourcenorientierte Interventionsmodelle vorgestellt. Gemäß diesem Modell sollten gerontologische Interventionen auf einen Erhalt der Lebensqualität mit Hilfe kompensatorischer Prozesse zwischen verfügbaren Ressourcenarten abzielen, sodass Ressourcenverluste nicht notwendigerweise zu einer Minderung der Lebensqualität führen.