Abstract
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob geschlechterstereotype Begabungszuschreibungen von Eltern am Ende der Pflichtschulzeit einen Einfluss darauf haben, dass junge Frauen und Männer drei Jahre später, mit 18 Jahren, eine geschlechtstypische Berufsausbildung absolvieren. Die Daten stammen von der mittleren Kohorte der Schweizer Kinder- und Jugendlängsschnittstudie COCON und wurden 2006 und 2009 erhoben, als die Jugendlichen 15 bzw. 18 Jahre alt waren. Die Ergebnisse multinominaler Logit-Modelle zeigen, dass geschlechterstereotype elterliche Fähigkeitszuschreibungen die Wahl unterschiedlicher Typen von Frauen- und Männerberufen begünstigen. Zudem kommt geschlechtstypischen Aspirationen sowie institutionellen Zuweisungsprozessen aufgrund schulischer Qualifikationen eine große Bedeutung zu.