Abstract
Musik und Literatur sind auditive Künste. Während die Musik jedoch ihre Wirkung hauptsächlich als Klang entfaltet, konstituiert die Literatur durch ihre Worte Bedeutung. Doch Musik will auch bedeuten und Literatur will auch über das Sagbare hinaus eine Wirkung erzielen. Aus dem Zusammenspiel von Verwandtschaft und Differenz erwachsen sowohl eine gegenseitige Befruchtung wie auch die Rivalität zwischen den beiden Schwester-Künsten. Die Beiträge der Nummer 20 von Variations gehen teils den literarischen Strategien der Aneignung von musikalischen Elementen nach, teils widmen sie sich kontrovers dem Wettstreit der Künste um die grössere Ausdruckskraft und Wirkungsmacht.