Abstract
Im Mittelalter wurden zwar Dichtungen geschrieben, die man Epyllien nennen könnte, doch zeigt eine Durchsicht der Sekundärliteratur, dass diese Bezeichnung nur selten gewählt wurde. In unserem Aufsatz wollen wir die Ursachen für diese Zurückhaltung aufspüren und der Frage nachgehen, ob die Einführung dieser Bezeichnung sinnvoll und adäquat wäre. Dafür soll diskutiert werden, inwieweit die Autoren und ihre mittelalterlichen Rezipienten ein Gattungsverständnis erkennen lassen und wie sich diese Texte aus heutiger Sicht ins Gefüge der mittellateinischen Literatur einordnen lassen.