Abstract
Im Rahmen des französischen Hoflebens kam der Musik bereits seit dem späten 16. Jahrhundert ein hervorragender Stellenwert zu, sei es zu repräsentativen Zwecken, sei es in der Funktion als Ballett- und Tanzmusik oder als klingendes Sinnbild für die wachsende Militärmacht. Unter Ludwig XIV. wurde die französische Musikpraxis schließlich umfassend institutionalisiert. Dass der für den Hof, Paris und ganz Frankreich zuständigen Académie royale de musique mit Jean-Baptiste Lully ein Komponist vorstand, dessen Schaffen fortan nationaler Vorbildcharakter zukam, gilt es im folgenden Artikel ebenso zu erörtern wie die Frage, inwieweit von einer europäischen Rezeption dieses französischen Modells die Rede sein kann.