Abstract
Das Prostatakarzinom stellt die häufigste Tumorerkrankung
des Mannes dar und steht an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesfälle. Bereits bei der Diagnosestellung liegt bei 10–20% der Patienten eine Metastasierung vor. Auch wenn mit der radikalen Prostatektomie oder einer primären Radiotherapie sowie Androgendeprivationstherapie hocheffiziente, kurative Behandlungsmöglichkeiten bestehen, so entwickelt ein nicht unerheblicher Teil der Betroffenen ein Krankheitsrezidiv und im Zuge der folgenden Behandlung eine Kastrationsresistenz, die mit einer ungünstigen Prognose assoziiert ist [10]. Nach langer Zeit ohne nennenswerten Fortschritt könnte diese sich aber entscheidend verbessern, da es seit 2010 fünf positive
Phase-III-Studien in verschiedenen Krankheitsstadien und
-konstellationen gab, die ein signifikant verlängertes Gesamtüberleben zeigen konnten. So besteht die aktuelle Herausforderung in der Definition eines Behandlungsalgorithmus, der den individuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen des Patienten entspricht, um den persönlichen Zugewinn an Lebenszeit und Lebensqualität jedes einzelnen Patienten zu optimieren.