Abstract
Die Relevanz von Interaktion, Kommunikation und unsichtbaren, sozialen Beziehungen im Unternehmensalltag ist seit geraumer Zeit bekannt. Mit der sozialen Netzwerkanalyse verfügt die Wissenschaft über eine elaborierte Methode zur Analyse solcher Phänomene. Trotz ihrer weiten Verbreitung in der Wissenschaft und ihres breiten praktischen Anwendungspotenzials kommt der Netzwerkanalyse in der Praxis bisher jedoch lediglich ein Pionierstatus zu. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es bisher nicht ausreichend gelungen ist, diese quantitative Analysemethode mit den für Praktiker relevanten qualitativen, einzelfallspezifischen Aspekten von Problemen zu kombinieren. Im Rahmen eines mehrjährigen, fallstudienbasierten Forschungsprojektes haben wir ein Verfahren entwickelt, welches eine solche Kombination ermöglicht. In diesem Artikel stellen wir das Verfahren vor und illustrieren seine Stärken und Schwächen anhand zweier konkreter Fallbeispiele.