Abstract
Seit einiger Zeit taucht der Begriff von „Neuen Kriegen“ in den Medien auf, etwa in Zusammenhang mit Bürgerkriegen in Somalia, im Kongo, in Afghanistan oder in Westafrika. Diese „Neuen Kriege“ seien geprägt vom Zusammenbruch sozialer Ordnung. Die geographische Konfliktforschung zeigt jedoch, dass sich auch in Räumen kriegerischer Auseinandersetzungen soziale Ordnungen im alltäglichen Leben im und mit dem Bürgerkrieg ausbilden, wenngleich sie räumlich und zeitlich fragil sind, da sie stetig neu ausgehandelt werden müssen. Diese Strukturen sozialer Ordnung(en) in gewaltoffenen Räumen werden hier als „Geographie der Gewalt“ bezeichnet.