Abstract
Praktische Theologie zeichnet sich in ihren gegenwärtigen aktuellen Schwerpunktsetzungen durch interdisziplinäre Diskursbezüge aus. Ist sie damit noch als profilierte Deutungswissenschaft von Christentumspraxis und gelebter Religion identifizierbar? Bedarf es zu ihrer öffentlichen Relevanz womöglich erneut eines einheitsstiftenden Paradigmas? Ethische und gesellschaftliche Fragestellungen rücken infolge ästhetisch orientierter Deutungskategorien in den Hintergrund. Zugleich sind Tendenzen zu einer einseitig individualitätsbezogenen Deutungspraxis und innerkirchlichen Emigrationsbewegung zu beobachten. Die Beiträge erschließen das Verhältnis von »Ästhetik und Ethik« im Selbstverständnis der Teildisziplinen der Praktischen Theologie sowie im Horizont ihrer öffentlichen Relevanz. Eröffnet werden Perspektiven für die zukünftige praktisch-theologische Theoriebildung der Gegenwart sowie für die universitäre Ausbildung und kirchliche Praxis.