Abstract
Rear Projection, Rückprojektion oder auch Hintergrundprojektion – so nennt man in der Fachsprache des Films jenes alte Verfahren, um Aussenaufnahmen im Studio zu simulieren. Anstatt sich in der realen Natur zu bewegen, agieren die Schauspieler vor einer Leinwand, auf welche Landschaftsaufnahmen projiziert werden.
Rückprojektionen sollen uns eine Realität vorgaukeln, die gar nicht existiert, sondern nur im Filmstudio fabriziert wurde. Doch die Täuschung ist selten perfekt und genau darin liegt ihr Reiz. Paradoxerweise sind die offensichtlichsten Rückprojektionen zugleich auch die gelungensten, denn in ihnen wird etwas offenbar, was sich mit naturalistischen Mitteln nicht darstellen liesse. Die Rückprojektion ist nicht realistisch, sie ist sur-realistisch.