Abstract
Hintergrund: Die Erweiterung der klassischen Arzt-Patient-Beziehung durch Kommunikation über das Internet wird immer mehr zur Realität. Unser Ziel war es, die Nutzer von medizinischen Online-Konsultationen zu charakterisieren, die Anfragen bezüglich Blutdruck stellten, und den Einfluss der erhaltenen Informationen auf Wissen, Verhalten und Therapie. Methoden: Eine Online-Umfrage wurde durchgeführt bei Personen, die eine Anfrage bezüglich Blutdruck an den Online-Konsultationsdienst des Universitätsspitals Zürich gestellt hatten. Daten zu allgemeiner Gesundheit, Blutdruck, Vorsorgemaßnahmen und Beurteilung der Online-Konsultation wurden erhoben. Ergebnisse: 49 Personen (35 männlich, 14 weiblich, Durchschnittsalter 52 ± 16 Jahre) beantworteten die Umfrage (Rücklaufrate 53 %). 27 (55 %) Anwender wussten über ihre arterielle Hypertonie Bescheid, 24 (49 %) erhielten eine antihypertensive Medikation. Die Mehrheit der Antwortenden war asymptomatisch (n = 26, 53 %) und schätzte die Qualität ihrer Gesundheit als gut bis sehr gut ein (n = 30, 61 %). 24 (49 %) bezogen regelmäßig Informationen zu Gesundheitsthemen aus dem Internet. Die meisten User (n = 42, 86 %) beurteilten die Online-Antwort als hilfreich. Informationen und Empfehlungen aus der Online-Konsultation halfen, die physische Aktivität zu steigern sowie die Ernährung umzustellen, das Gewicht zu reduzieren und das Rauchen einzustellen. Elf (22 %) Antwortende fühlten einen verbesserten Gesundheitszustand als Resultat der Vorschläge aus der Online-Konsultation. Schlussfolgerung: Telemedizinische Konsultationen ergänzen die konventionelle Arzt-Patient-Beziehung und die traditionelle medizinische Versorgung für Patienten mit Anfragen zum Blutdruck. Daher ist die Aufnahme von telemedizinischen Konsultationen als inhärenter Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung bei Hypertonie essenziell.