Abstract
In modernen postindustriellen Wissensgesellschaften erlangt das Konzept des Lebenslangen Lernens immer größere Bedeutung in der Biografie des Einzelnen. Für eine lebenslange Partizipation an Bildung und damit an Gesellschaft sind Lese- und Schreibfähigkeiten entscheidende Voraussetzungen. Das Projekt AlphaPanel (Zum Beitrag elementarer Schriftsprachbeherrschung zur Entwicklung von Grundqualifikationen und erweiterten Chancen beruflicher und sozialer Teilhabe: eine Panel-Studie) ist über den Forschungsverbund Verbleibsstudie in den Forschungsschwerpunkt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eingebunden. In diesem Kontext widmet sich AlphaPanel mit längsschnittlichem Untersuchungsdesign funktionalen Analphabeten mit deutscher Muttersprache, die in Volkshochschulen Kurse zum nachholenden Schriftspracherwerb besuchen. Neben der Ermittlung grundlegender Informationen über diese Personengruppe bilden die Erfassung ihrer sozialen, gesellschaftlichen und beruflichen Partizipationschancen und deren Ausmaß Schwerpunkte. Die Kombination von quantitativem Fragebogen und Kompetenzmessung sowie der Austausch quantitativer und qualitativer Forschung innerhalb der Verbleibsstudie tragen der Forderung nach einer Methodentriangulation Rechnung und ermöglichen differenzierte Perspektiven auf die Lernenden.
Der vorliegende Beitrag fokussiert auf Dauer, Strukturen und Rahmenbedingungen der Kursteilnahme sowie der Beschreibung von Indikatoren, die eine regelmässige Teilnahme bedingen. Es zeigt sich, dass die Befragten relativ kontinuierlich über längere Zeit lernen und sich, trotz sehr heterogener Lern- und Lebensbedingungen, in Bezug auf die Kursteilnahme wesentlich homogener verhalten.