Abstract
Zusammenfassung: Vertrauensverlust und erhöhte Erwartungen der Bürger haben in jüngerer Zeit in vielen Ländern zur Reform repräsentativer Institutionen und zur Einführung direkter und assoziativer demokratischer Elemente geführt. Dieses Buch macht sich die traditionsreiche demokratische Vielfalt in den 26 Schweizer Gliedstaaten zunutze, um die klassischen Thesen zur Krise der Demokratie erstmals auf subnationaler Ebene zu prüfen. Das hierzu entwickelte innovative Messinstrument für Demokratiequalität offenbart zunächst ein Dilemma zwischen den radikaldemokratischen Werten der direkten Mitbestimmung und dem breiten Einbezug der Bevölkerung. Bezüglich Leistungsfähigkeit kann für repräsentative und stärker partizipatorische Demokratien entgegen früherer Studien kein systematischer Unterschied ausgemacht werden. Allerdings sehen sich stärker repräsentativ ausgestaltete Demokratien mit tieferem Institutionenvertrauen und schwächerer Identifikation mit der politischen Gemeinschaft konfrontiert. = Abstract: In many countries, the loss of trust combined with increased expectations has more recently motivated the reform of representative institutions and the introduction of elements of direct and associative democracy. This book plays on the long-established democratic varieties in the 26 Swiss constituent states and, for the first time, examines the classical theses on the crisis of democracy at the subnational level. First of all, the innovative measurement instrument developed for assessing the quality of democracy discloses a dilemma between the radical democratic values of direct participation and a broad inclusion of the population. With regard to performance the author cannot confirm systematic differences between representative and more participatory democracies. More representatively arranged democracies, however, are faced with lower institutional trust and weaker attachment to the political community.