Abstract
Die Reformation gehört zu den zentralen Ereignissen der deutschen und mitteleuropäischen Geschichte. Sie begann als theologische Bewegung, entfaltete dann aber eine Dynamik, die weit über den religiösen Bereich hinaus Gesellschaft und Kultur erfasste. Dieser Wirkungsgeschichte entsprach es, dass über die Folgen und Aktualität des Reformationsgeschehens immer wieder intensiv und kontrovers diskutiert wurde. Die Beiträge des Bandes schlagen einen weiten Bogen von der Reformation bis ins späte 20. Jahrhundert und untersuchen neben Inhalten der Reformationserinnerung auch charakteristische Genres der Memorialkultur wie Altarbilder, Chroniken, literarische Texte und Gesangbücher. Die Verbindung der Perspektiven auf Identitäten und Erinnerweisen lässt typische protestantische Formen der Frömmigkeit und Zeitwahrnehmung hervortreten.