Abstract
Am Zentrum für Evolutionäre Medizin (Anatomisches Institut) und am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Zürich werden seit einigen Jahren die historischen und modernen medizinischen Daten der Aushebungen in der Schweiz und in Deutschland untersucht. Anthropometrische Daten der Rekrutierung bieten die Möglichkeit, in repräsentativer Betrachtung Jahr für Jahr das kumulative Längen- und Breitenwachstum junger Männer und somit deren gesundheitliche Situation nachzuzeichnen. In der Schweiz und in Deutschland nahm die mittlere Körperhöhe seit den 1950-er Jahren um zirka sechs Zentimeter zu auf rund 178 Zentimeter, bzw. 180 Zentimeter. Die neusten Daten zeigen allerdings für beide Länder keine Grössenzunahme mehr. Gemeinhin wird angenommen, dass ein genetisches Maximum des menschlichen Wachstums nun erreicht scheint. Dafür aber legen die jungen Männer weiterhin stetig an Gewicht zu, was einen Aufschwung in der Prävalenz des Übergewichts und der Adipositas bedeutet. 2010 hatten über 25 Prozent der Deutschen und Schweizer Stellungspflichtigen einen BMI über 25 kg/m2! Weitere Forschungsprojekte mit den anthropometrischen und medizinischen Daten der Deutschen und Schweizer Stellungspflichtigen sind zurzeit in Bearbeitung.