Abstract
Die personalisierte Medizin verfolgt das Ziel, individuelle Eigenschaften eines Patienten als Grundlage für die Festlegung einer massgeschneiderten Therapie zu verwenden. Hierbei können Informationen zum Genom, zu klinischen und pathobiologischen Charakteristika, wie auch zur Umwelt und zur Lebensführung des Patienten einfliessen. Aus Sicht der Klinischen Pharmakologie bietet die personalisierte Medizin eine neuartige Chance, die medikamentöse Therapie in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit zu optimieren. Hierbei steht die Pharmakogenetik im Vordergrund, welche den Einfluss von Genen auf Arzneimittelwirkungen untersucht. Gentests sind derzeit nur vor Beginn einer
Therapie mit Carbamazepin und vor Beginn einer antiretroviralen Therapie mit Abacavir vorgeschrieben. Eine pharmakogenetische Untersuchung kann auch zur Erklärung von Nebenwirkungen oder Wirkungslosigkeit dienen. Beispiele umfassen die psychiatrische Pharmakotherapie, sowie die Therapie mit Statinen und Onkologika.