Abstract
Jüngste quantitative und qualitative Studien zeigen, dass religiöse Pluralisierung und Säkularisierung in Europa weiter fortschreiten. Diese Situation führt dazu, dass sich die Religionswissenschaft auch in empirischen Fragestellungen zunehmend mit dem Gegenstück ihres Gegenstandes, der „Nicht-Religion“, beschäftigen muss. Damit verbunden ist die religionstheoretische Herausforderung, empirisch schlüssige Kriterien zu entwickeln, die zwischen „Religion“ und „Nicht-Religion“ oder Säkularität unterscheiden. Der Beitrag stellt sich dieser Aufgabe, indem er die „Wissensdimension“ von Religion in den Blick nimmt. Am Beispiel der Institution Schule, die gemeinhin als „Wissensvermittlerin“ gilt, wird die Vermittlung und Rezeption von Religions-Wissen untersucht. Der Aufsatz verfolgt die Zielsetzung, die Wissenssoziologie und eine mit ihr verbundene diskursanalytische Methodologie für eine religionswissenschaftliche Theoriebildung fruchtbar zu machen. Diese Theoriebildung dient zudem einer säkularen, religionswissenschaftlich basierten Fachdidaktik.