Abstract
Anliegen: Die vorliegende Arbeit beschreibt die Art und Häufigkeit von komorbiden psychischen Störungen in einer Gruppe von opiatabhängigen Patientinnen und Patienten. Methode: In 17 schweizerischen Zentren für heroingestützte Behandlungen wurden bei Eintritt insgesamt 85 Opiatabhängige mit dem SKID befragt. Ergebnisse: Bei 86 % wurde mindestens eine komorbide Achse-I- oder Achse-II-Störung diagnostiziert (Lebenszeitprävalenz). Am häufigsten litten die Betroffenen unter einer Persönlichkeitsstörung (58 %). An zweiter Stelle folgen die affektiven Störungen mit einer Prävalenz von 55 % und an dritter die Angststörungen mit 26 %. Schlussfolgerungen: Angesichts der ermittelten Prävalenzraten von komorbiden psychischen Störungen besteht eine dringliche Notwendigkeit der Weiterentwicklung und Anpassung des Behandlungsangebots.