Abstract
1994 wurde in der Schweiz die heroingestützte Behandlung (HegeBe) für anderweitig nicht oder nur mit unbefriedigendem Ergebnis behandelte Opioidabhängige eingeführt. Die Begleitforschung untersuchte in der ersten Versuchsphase (von 1994 bis 1996) die Wirksamkeit von HegeBe hinsichtlich sozialer und medizinischer Entwicklung und Legalverhalten der Patienten sowie der Wirtschaftlichkeit dieser Therapieform. Die vorliegende Arbeit gibt nun einen Überblick über neuere Forschungsresultate, welche die in der ersten Studienphase gefundenen Verbesserungen bei medizinischen Indikatoren und hinsichtlich sozialer Lebenssituation einschließlich Kriminalität im Langzeitverlauf bestätigen. In Zukunft benötigen die häufig vorkommenden komorbiden Störungen der Patienten, die schwierige Integration der Patienten in den freien Arbeitsmarkt und – trotz Rückgang während der Behandlung – der Konsum nicht verordneter Substanzen (Beikonsum) weiterhin große Aufmerksamkeit. Verschiedene Bemühungen zur Qualitätssicherung und -entwicklung dienen der weiteren Optimierung der heroingestützten Behandlung.