Abstract
Das Behandlungsergebnis aller neu zwischen dem 1.1.2001 und dem 29.2.2004 begonnenen 948 Behandlungen in der Schweizer Heroin gestützten Behandlung wird nach den beiden Zielkriterien „erwünschte” bzw. „unerwünschte” Beendigung der Heroinvergabe analysiert. Hauptzielkriterium ist die Zeit bis zum Eintritt eines dieser beiden Ereignisse. Prognostische Merkmale der Patient/Innen auf beide Zielereignisse werden jeweils aus einer umfangreichen Merkmalsliste medizinisch-anamnestischer wie sozialer Daten bestimmt. Anschließend vorgenommene Zentrumsvergleiche bezüglich des Behandlungsergebnisses werden für die Unterschiede in der Patientenzusammensetzung adjustiert. Im Ergebnis sind nur sehr wenige Patientenmerkmale für das spätere Therapieergebnis prädiktiv. Zwischen den 23 untersuchten HegeBe-Zentren zeigten sich deutliche Unterschiede, die zum Teil mit unterschiedlichen Behandlungsstrategien in Verbindung stehen. Insgesamt war die Qualität der Ergebnisse der jüngsten Behandlungsperiode 2001 bis 2004 sehr ähnlich zu den Ergebnissen, wie sie unter den besonderen Bedingungen der Erprobung dieser Maßnahme Mitte der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts erzielt werden konnten. Damit konnte augenscheinlich eine Ausdünnung der „efficacy” von Heroin gestützter Behandlung hin zu einer (bei vielen therapeutischen Maßnahmen in der allgemeinen Anwendung beobachtbaren) geringeren „effectiveness” offensichtlich durch ein kontinuierliches Qualitätsmonitoring verhindert werden.