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Wie wahrscheinlich ist "wahrscheinlich"? Zur subjektiven Einschätzung und Kommunikation von Viktimisierungswahrscheinlichkeiten


Krumpal, Ivar; Rauhut, Heiko; Böhr, Dorothea; Naumann, Elias (2008). Wie wahrscheinlich ist "wahrscheinlich"? Zur subjektiven Einschätzung und Kommunikation von Viktimisierungswahrscheinlichkeiten. MDA - Methoden, Daten, Analysen, 2(1):3-27.

Abstract

Was bedeutet ‚wahrscheinlich’ wenn Befragte das Risiko einschätzen, Opfer einer Straftat zu werden? Solche Risiken können einerseits als Gewinne interpretiert und dargestellt werden, indem man hofft, von Straftaten verschont zu bleiben. Andererseits können solche Risiken als Verluste interpretiert werden, indem Respondenten ihre Wahrscheinlichkeit einschätzen, Opfer von Straftaten zu werden. Wir können anhand eines experimentellen Surveys in Leipzig einen Framing–Effekt zeigen: Da ein Verlust schwerer wiegt, werden im Verlust–Frame niedrigere subjektive Viktimisierungswahrscheinlichkeiten angegeben als im Gewinn–Frame. Weiterhin variiert die Zuordnung von prozentualen Wahrscheinlichkeitsangaben zu verbalen Antwortkategorien mit der Häufigkeit eines Ereignisses: Das häufige Ereignis ist ‚von einer Straftat verschont zu bleiben’, das seltene Ereignis ist ‚einer Straftat zum Opfer fallen’. Wir können zeigen, dass demselben verbalen Wahrscheinlichkeitslabel (z. B. ‚unwahrscheinlich’ oder ‚sehr wahrscheinlich’) beim häufigen Ereignis höhere prozentuale Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden als beim seltenen Ereignis. Schließlich sinken mit zunehmender Schwere einer Straftat die den verbalen Antwortkategorien zugeschriebenen prozentualen Wahrscheinlichkeitswerte. Unsere Ergebnisse zeigen, dass verbale Wahrscheinlichkeitslabel (‚Vague Quantifiers’) nicht wörtlich zu interpretieren sind. Da kategoriale Antwortskalen für verschiedene Viktimisierungen nicht einheitlich verwendet werden, ist ein direkter Vergleich von Anteilswerten über verschiedene Viktimisierungen hinweg als problematisch einzustufen.

Abstract

Was bedeutet ‚wahrscheinlich’ wenn Befragte das Risiko einschätzen, Opfer einer Straftat zu werden? Solche Risiken können einerseits als Gewinne interpretiert und dargestellt werden, indem man hofft, von Straftaten verschont zu bleiben. Andererseits können solche Risiken als Verluste interpretiert werden, indem Respondenten ihre Wahrscheinlichkeit einschätzen, Opfer von Straftaten zu werden. Wir können anhand eines experimentellen Surveys in Leipzig einen Framing–Effekt zeigen: Da ein Verlust schwerer wiegt, werden im Verlust–Frame niedrigere subjektive Viktimisierungswahrscheinlichkeiten angegeben als im Gewinn–Frame. Weiterhin variiert die Zuordnung von prozentualen Wahrscheinlichkeitsangaben zu verbalen Antwortkategorien mit der Häufigkeit eines Ereignisses: Das häufige Ereignis ist ‚von einer Straftat verschont zu bleiben’, das seltene Ereignis ist ‚einer Straftat zum Opfer fallen’. Wir können zeigen, dass demselben verbalen Wahrscheinlichkeitslabel (z. B. ‚unwahrscheinlich’ oder ‚sehr wahrscheinlich’) beim häufigen Ereignis höhere prozentuale Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden als beim seltenen Ereignis. Schließlich sinken mit zunehmender Schwere einer Straftat die den verbalen Antwortkategorien zugeschriebenen prozentualen Wahrscheinlichkeitswerte. Unsere Ergebnisse zeigen, dass verbale Wahrscheinlichkeitslabel (‚Vague Quantifiers’) nicht wörtlich zu interpretieren sind. Da kategoriale Antwortskalen für verschiedene Viktimisierungen nicht einheitlich verwendet werden, ist ein direkter Vergleich von Anteilswerten über verschiedene Viktimisierungen hinweg als problematisch einzustufen.

Statistics

Additional indexing

Other titles:How likely is ‘likely’? Subjective perception and communication of victimization probabilities
Item Type:Journal Article, refereed, original work
Communities & Collections:06 Faculty of Arts > Institute of Sociology
Dewey Decimal Classification:300 Social sciences, sociology & anthropology
Language:German
Date:2008
Deposited On:30 Apr 2014 06:40
Last Modified:30 Jul 2020 13:32
Publisher:GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
ISSN:1864-6956
OA Status:Closed
Free access at:Publisher DOI. An embargo period may apply.
Official URL:http://www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/zeitschriften/mda/Vol.2_Heft_1/2008_MDA1_Krumpal_et_al.pdf
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