Abstract
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs "Gesellschaftliche Entwicklung nach dem Systemumbruch: Diskontinuität, Tradition, Strukturbildung", in dessen Kontext der erlebte soziale Wandel in Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts (etwa Wiedervereinigung, Globalisierung) untersucht wird, werden Ergebnisse einer Studie zum persönlichen Umgang mit sozialem Wandel berichtet. Befragt wurden 2523 Personen im Alter von 16 bis 42 Jahren aus vier Bundesländern: Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern. Aufbauend auf der Lebensspannentheorie der Kontrolle von Heckhausen und Schulz wurde ein Verfahren entwickelt, dass speziell den Umgang mit wandelbezogenen Anforderungen erfassen soll. Es zeigte sich, dass die Personen mit wandelbezogenen Anforderungen in den Bereichen Arbeit, Familie und Freizeit/öffentliches Leben überwiegend ähnlich umgehen, also dass jene Befragten, die sich in einem Bereich aktiv-zupackend verhalten, auch in den anderen Bereichen vergleichbar auf wandelbezogene Anforderungen reagieren. Insgesamt war der aktiv-zupackende Umgang mit sozialem Wandel stärker ausgeprägt als der problemdistanzierende Umgang, wie aufzugeben und entlastende Interpretationen für den Misserfolg zu suchen.