Klauengrösse von Schottischen Hochland-Kühen nach Weide- und Laufstallhaltung

Abstract

Die Klauen von extensiv gehaltenen schottischen Hochland-Rindern scheinen oft zu gross und werfen die Frage nach der Notwendigkeit einer regelmässigen Klauenpflege auf. Bei 22 schottischen Hochland-Kühen wurden daher die Klauen der rechten Schulter- und Beckengliedmassen an 4 Terminen im Abstand von je 8 Wochen vermessen. Vor dem ersten Messtermin wurden die Kühe auf der Alp, vor dem zweiten auf einer ca. 2 ha grossen Talweide, vor dem dritten in einem Tiefstreu-Offenstall mit betonierter Lauffläche und vor dem vierten wieder auf einer Alp gehalten. Die Klauenmasse änderten sich signifikant mit der Haltungsumgebung. Nach Weideperioden waren zwar lange Dorsalwände und lange Ballen, aber auch eine grössere Symmetrie zwischen den Klauen vorhanden. Die relativ grossen Klauen wiesen ein hartes, trockenes Horn, überstehende Tragränder und eine natürliche Hohlkehlung auf. Anzeichen für Klauenerkrankungen waren nicht sichtbar. Nach Laufstallhaltung waren die Dorsalwände kürzer und die Winkel steiler, doch waren Schädigungen wie angegriffene weisse Linien, Ballenhornfäule, fehlende Hohlkehlung und abgelaufene Trageränder die Regel.

The claws of pastured Scottish Highland Cattle are large and this may raise the question if regular claw trimming is necessary. Therefore, the claws of the right thoracic and pelvic limbs were measured in 22 Scottish Highland cows 4 times 8 weeks apart. The cows were kept on various alpine pastures before the first measurement, on a two-hectare low-land pasture before the second measurement, in a welfare-compliant straw-bedded free stall before the third measurement and on alpine pasture before the fourth measurement. Housing conditions significantly affected claw dimensions. The claws were composed of dry, hard horn during pasture periods, and had prominent weight-bearing hoof-wall borders and soles with a natural axial slope. Long dorsal walls and heels and a greater symmetry were common. Claw lesions were absent. In contrast, free-stall housing was associated with shorter toes and steeper toe angles, but white line deterioration, heel horn erosion, wearing of the axial slope and hoof wall edges were common.