Abstract
Die Erzählungen des ersten Samuelbuches über Saul und David gehören zu den schönsten der Bibel. Zu ihrer Interpretation gibt es heute zwei hauptsächliche Vorgehensweisen: die "synchrone", die den vorliegenden Bibeltext literaturästhetisch zu erfassen sucht, und die "diachrone", die literaturhistorisch nach seiner Entstehung fragt. Die beiden Ansätze, das beweist dieser Band, schließen einander nicht aus, sondern ergänzen und befruchten sich gegenseitig.
Die in dem Buch vereinten Studien gliedern sich in fünf Kapitel: I. Methodische Entwürfe; II. Methodische Etüden; III. Davids Anfänge bei Saul (1Sam 17–19); IV. Die Konfrontation zwischen David und Saul (1Sam 24–26); V. David als Erbe Sauls (1Sam 28 – 2Sam 1). In der grundsätzlichen methodischen Reflexion wie in den konkreten exemplarischen Textanalysen spiegelt sich der gegenwärtige Stand der Diskussion um das Verständnis und die Auslegung biblischer Erzähltexte.
Die siebzehn Autorinnen und Autoren des Bandes sind in der Samuel-Exegese wohl ausgewiesene Fachleute, sieben von ihnen aktuelle Kommentatoren der Samuelbücher. Sie stammen aus Australien, Deutschland, Finnland, Grossbritannien, Israel, Kanada, den Niederlanden, Rumänien und der Schweiz. So unterschiedlich die von ihnen vertretenen Forschungstraditionen und -richtungen sind, zeigt sich zwischen ihnen doch ein erstaunlich hohes Mass an Kommunikationsfähigkeit und Konvergenz.