Abstract
Die vorliegende Studie entwirft im Dialog mit den Menschen der frühen Eisenzeit im Raum Mittelpalästina ein multiperspektives Bild ihrer alltäglichen Lebenswelt und leistet zugleich einen innovativen Beitrag zur Diskussion um die "Entstehung Israels".
Die Autorin stellt bis zu 156 früheisenzeitliche Siedlungsspuren und zehn hinreichend aussagekräftig ausgegrabene Ortslagen als Antwortmedien zusammen und untersucht sie im Blick auf den Siedlungsverlauf als ganzen wie hinsichtlich ihrer konkreten Ausgestaltung. Fragen nach der Auswahl des Siedlungsgeländes, der Architektur der Haus- und Dorfanlagen, der primären Lebensgrundlage, nach persönlichen Gegenständen oder handwerklichen Tätigkeiten, nach Kult, Bestattungen und der Kommunikation mit der näheren oder weiteren Umgebung ermöglichen Rückschlüsse auf die dahinterstehende Sozialstruktur und eine Relecture der gängigen Standardthesen über die Charakteristika der frühen Eisenzeit.
Aus der Perspektive der Bibelwissenschaft, aber unter bewusstem Verzicht auf biblisch voreingenommene Zugehensweisen ist so ein nützliches Kompendium entstanden, das die frühe Eisenzeit Mittelpalästinas als eigenständige Kulturepoche beschreibt.