Abstract
Das Bildungswesen in der Schweiz hat sich in den letzten zwanzig Jahren stark gewandelt: Die Lehrpersonen werden nicht mehr seminaristisch, sondern an den neu gegründeten Pädagogischen Hochschulen ausgebildet. Mit der interkantonalen Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS-Konkordat) werden die kantonalen Bildungssysteme in zentralen Punkten vereinheitlicht. Der Lehrplan 21 stellt die Curricula für die Volksschulen auf eine ganz neue Grundlage. Die erhöhte Aufmerksamkeit für die Themen frühkindliche Bildung, Sprachförderung und Chancengleichheit haben den Kindergarten stärker ins Zentrum des politischen Interesses gerückt. Im Zuge von HarmoS wurde der Kindergarten in den meisten Kantonen in das Schulsystem integriert. Der Lehrplan 21 unterscheidet für die Volksschule insgesamt drei Zyklen, wobei der Kindergarten nunmehr gemeinsam mit den ersten beiden Jahren der Primarstufe den Zyklus 1 bildet. In diesem Zusammenhang wird immer wieder die Bedeutung einer hochwertigen Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte betont. Eine fortlaufende Weiterqualifikation der Lehrpersonen gilt als ein wichtiges Mittel zur schulischen Qualitätsentwicklung. Im Kanton Zürich ist 2019 ein umfassender Bericht erschienen, der die gegenwärtigen Herausforderungen, mit denen sich die Kindergartenlehrpersonen im Alltag konfrontiert sehen, ausleuchtet (Imlig, Bayard & Mangold 2019). Der Bericht zeigt auf, dass ein nennenswerter Anteil dieser Lehrpersonen zertifizierte Weiterbildungen absolviert. Erwähnung finden auch die schulinterne Weiterbildung und extern besuchte Kursangebote, die in der Regel von der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH), der Hochschule für Heilpädagogik (HfH) und der Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung der Lehrpersonen (ZAL) verantwortet werden (ebd., S. 28, 70). Die vorliegende explorative Studie schliesst an diese Vorarbeiten an. Sie widmet sich der Weiterbildung von Lehrpersonen im ersten Zyklus. Die Untersuchung basiert auf Interviews mit Schulleiterinnen und Schulleitern im Kanton Zürich und stellt die Planung von schulinternen Weiterbildungen ins Zentrum. Gefragt wurde aber auch nach der Bedeutung der individuellen Weiterbildung und anderer Weiterbildungsformate. Ermöglicht wurde die Untersuchung durch einen Beitrag der Jacobs Foundation.